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Montag, 23 September 2019 16:14

Ju­gend-Be­rufs­feu­er­wehr­tag

Am Samstag, den 14.9.2019, fand in Bad Berneck wieder der Berufsfeuerwehrtag für die Jungendfeuerwehren statt. Die Jugendgruppen der Feuerwehren Bad Berneck, Bärnreuth, Wasserknoden, Gefrees und Stein trafen sich Samstag Nachmittag am Gerätehaus in Bad Berneck um für die darauf folgenden 24 Stunden in das Leben eines Berufsfeuerwehrlers einzutauchen.

Nachdem die Feldbetten aufgebaut waren, wurden den Teilnehmern die Fahrzeuge vorgestellt, damit sich alle im "Ernstfall" auskennen und sofort loslegen können. Nachdem sie auf die Fahrzeuge aufgeteilt wurden, hatten die Jugendlichen auch gar nicht lange Zeit, da lief die Sirene bereits das erste Mal an. Ein Teil der Gruppe wurde zu einer Tierrettung alarmiert: am Klang saß eine Katze auf einem Baum fest. Glücklicherweise war die Feuerwehr Gefrees mit ihrer Drehleiter vor Ort, so konnte die Katze schnell aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

Noch während des Einsatzes lief die Sirene bereits ein zweites Mal an. Der Rest der Jugendlichen rückte sodann ebenfalls zu einer Tierrettung aus: In der Blumenau hatte sich eine Schlange in einen Garten verirrt. Beim Versuch die Schlange selbst zu fangen wurde eine Bewohnerin gebissen. Nach Übergabe der Verletzten an den Rettungsdienst konnte die Schlange auch schnell gefunden und eingefangen werden. Danach gab es noch Tipps, wie man sich bei einem Schlangenbiss am Besten verhält und wie man eine Schlange am einfachsten einfangen kann. Zurück am Feuerwehrhaus gab es bereits viel zu erzählen.

Doch die Ruhe währte wieder nicht lange und schon folgte der nächste Einsatz. Diesmal rückten alle gemeinsam zu einer verunglückten Person  im dendrologischen Garten aus. Dort angekommen, wurde die Einsatzleiterin bereits von einem offensichtlich alkoholisiertem Augenzeugen in Empfang genommen, der schilderte, dass sein Kumpel eine Grube hinabgestürzt ist - und dass er doch hoffentlich sein Bier nicht dabei verschüttet hat. Nach kurzer Beratung über das weitere Vorgehen ließ sich schnell ein Freiwilliger finden, der sich zu der Person abseilen ließ. Unten angekommen, konnte er sich einen ersten Eindruck verschaffen und informierte den anwesenden Sanitäter über den Gesundheitszustand des Abgestürzten. Nach Rücksprache mit dem Rettungsdienst wurde eine Schleifkorbtrage herabgelassen, mit der die Person schonend befreit werden konnte.

Mittlerweile war der Abend angebrochen und alle freuten sich auf Steaks und Bratwürste, die bereits auf dem Grill lagen, da ertönte die Sirene erneut. Unerwartet, jedoch realitätsnah fuhren also alle hungrig zum nächsten Einsatz, ein Verkehrsunfall.

Vorgefunden wurde ein Fahrzeug, das von Baumstämmen begraben war, der Fahrer war eingeklemmt. Nachdem das Auto freigeräumt wurde und die Batterie abgeklemmt war, begannen die Berufsfeuerwehrler mit dem Unterbauen des Fahrzeugs. Mit hydraulischem Rettungsgerät wurde die verklemmte Tür geöffnet, um anschließend den Fahrer mit der Schaufeltrage aus dem Fahrzeug befreien zu können. Alle, die nicht unmittelbar am Fahrzeug arbeiteten, waren reichlich damit beschäftigt, sehr am Geschehen interessierte Gaffer von der Einsatzstelle fernzuhalten. Wie die Profis arbeiteten die Jugendlichen auch diesen Einsatz souverän ab und konnten sich zur Belohnung dann endlich auf ihr Abendessen freuen, diesmal auch ohne Unterbrechungen.

Der letzte Einsatz an diesem Tag führte die Gruppe in den Steinbruch Schicker, in dem ein Brand zu löschen war, ein Highlight mit fast malerischem Anblick bei Dunkelheit. Nach diesem ereignisreichen Samstag fielen die Meisten dann auch ziemlich schnell ins Bett.

Geweckt wurden sie am nächsten Morgen gleich vom nächsten Einsatz. Noch vor dem Frühstück hieß es: Ölspur kehren. Immernoch ganz begeistert wurde die Spur, eine Mischung aus Pflanzenöl und Kakao, beseitigt und zur Belohnung gab es dann endlich Frühstück. Anschließend konnten sich die Nachwuchs-Feuerwehrler über etwas Freizeit freuen, bevor die Sirene auch schon bald wieder aufheulte, dieses mal wurde eine Person bei den Burgruinen vermisst.

Bereits die Anfahrt war für manche abenteuerlich, auf engen Feldwegen am steilen Hang durch den Wald. Der Einsatz erforderte wegen des großen und unübersichtlichen Geländes eine gute Organisation. Bis auf die Einsatzleitung, die den Einsatz im Mehrzweckfahrzeug koordinierte, schwärmten alle aus, um das Gelände zu durchkämmen und die Person zu suchen. Der Einsatz im hügeligen Gelände forderte allen viel Kraft ab, so waren auch alle erleichtert, als die Person gefunden wurde und auch den Abstieg ins Tal eigenständig antreten konnte.

Nach kurzer, verdienter Pause ging die Sirene ein letztes Mal und rief zu einem Brand im Bauhof. Es wurden Personen vermisst, und das Gebäude war sehr stark verraucht, sodass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Ausgerüstet mit Wärmebildkamera und speziellen Übungs-Atemschutzgeräten begaben sich die mutigen Geräteträger in das Labyrinth. Vorsichtig tasteten sie sich voran, und durchsuchten das Gebäude nach den vermissten Personen. Sie merkten schnell, dass das keine einfache Aufgabe war, so hatten sie ordentlich zu tun - bei Nullsicht. Zwar wurde ein Hochdrucklüfter aufgestellt, um den Rauch aus dem Gebäude zu drücken, der half aber leider nur wenig. Zu allem Überfluss mussten die Feuerwehrler im Innenangriff feststellen, dass einer ihrer Kameraden in Not geraten war. Nachdem auch dieser gefunden und gerettet wurde, konnten endlich wieder alle ans Tageslicht, einmal durchatmen und runterkommen nach diesem sehr stressigen, letzten Einsatz.

Nun hieß es nur noch Aufräumen, Spaghetti Bolognese zu Mittag essen und eine Abschlussbesprechung durchführen und schon war die "24-Stunden-Schicht" vorbei. 

Letzte Änderung am Montag, 23 März 2020 13:45