Nachdem wir in Bad Berneck jahrelang von Starkwetterereignissen verschont geblieben sind, hat es uns in den Abendstunden des 22. Junis mal wieder erwischt.

Begonnen hat eine arbeitsreiche Einsatzserie mit einem „Keller unter Wasser“ um 21:39 Uhr, gefolgt von einem „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ eine Minute später. Dieser VU stellte sich glücklicherweise als undramatisch heraus: ein Baum stürzte bei der Kläranlage auf ein Fahrzeug – es blieb bei Blechschaden.

In der Folge erhöhten sich die Einsatzstellen innerhalb kurzer Zeit dermaßen, dass man sich entschloss im Gerätehaus am Anger eine Einsatzzentrale unter der Leitung des 1. Kommandanten Stefan Kießling einzurichten, um von dort aus die eingesetzten Einsatzmittel aus Bad Berneck und den umliegenden Gemeinden zu koordinieren und die ILS Bayreuth/Kulmbach zu entlasten. Hier musste die große Menge an gemeldeten Einsätzen sortiert werden, um den Überblick über die Lage behalten zu können. Nahe beieinanderliegende Einsatzstellen wurden auf ToDo-Listen zusammengefasst, die anschließend einzelnen Fahrzeugen oder Einheiten zur Abarbeitung übergeben wurden.

Den größten Anteil an den am Ende über 90 Einsatzstellen waren vollgelaufene Keller gefolgt von umgestürzten Bäumen. Schwerpunkte bildeten hierbei die Straßenzüge Carl-Thießen-Straße, Kulmbacher Straße, Westendstraße, Am Main und der Ortsteil Wasserknoden. Aber auch in allen anderen Ortsbereichen und Ortsteilen mussten diverse Einsatzstellen abgearbeitet werden.

Sturzbäche aus dem Steinbruch spülten ca. 100 Tonnen Kies und Sand auf die B303 und Richtung der Wohneinheiten Am Main. Es dauerte bis in die frühen Morgenstunden bis das Geröll mit schwerem Gerät aus dem Steinbruch wieder abgeholt und die Straße für den Durchgangsverkehr geöffnet wurde.

Die Ortsverbindung nach Hohenknoden wurde aufgrund Unterspülung für die Nacht gesperrt, bis der Straßenbaulastträger nach Begutachtung die Sperre wieder aufhob, allerdings mit einer Beschränkung der maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

Bei einer Vielzahl von nahezu gleichzeitig auflaufenden Einsatzorten gehen wir in der Regel nach folgendem Schema vor: Kontrolle der einzelnen Einsatzstellen, Priorisierung und Abarbeitung nach Dringlichkeit.

Hierbei möchten wir auch darauf aufmerksam machen, dass bitte jede/r Mitbürger/in in der Lage sein sollte sich selbst zu helfen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen hat, um Schlimmeres zu verhindern. Natürlich geht das immer nur bis zu einem gewissen Maß und ohne selbst in Gefahr zu geraten.

Alles in Allem konnten die Aufräumarbeiten am Freitagabend nach ca. 24 Stunden Gesamteinsatzzeit abgeschlossen werden.

Ein großer Dank gilt einerseits allen uns zur Hilfe geeilten Feuerwehrkameraden aus Bärnreuth, Escherlich, Wasserknoden, Rimlas, Neudorf/Gesees, Nenntmannsreuth, Stein, Bischofsgrün, Benk, Goldkronach, Nemmersdorf, Himmelkron, Lanzendorf, Gössenreuth und dem THW Kulmbach. Andererseits gilt unser Dank aber auch den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, welche ebenso den ganzen Freitag geholfen haben die schlimmsten Schäden und Verunreinigungen in den Straßen zu beseitigen. Nicht zu vergessen unser Dank für die Unterstützung durch KBI Jürgen Wunderlich, KBM Stephanie Bleuse und KBM Christian Heidenreich in der Einsatzleitung während der gesamten Nacht.