Am Donnerstag, den 04. Juli 2024, hatten wir die Möglichkeit gemeinsam mit unseren Ortswehren auf dem Gelände des Sägewerks Wirth in Hohenknoden üben zu können. Die Besonderheit bei dieser Übung: Unsere Kommandanten waren nicht in den Übungsvorbereitungen involviert. Wie im Ernstfall auch, mussten sie so unvorbereitet auf die ihnen dargebotene Lage reagieren. Unsere Ortswehren warteten abrufbereit in ihren Gerätehäusern.
Pünktlich um 19:00 Uhr erhielten die Kommandanten das "Alarmschreiben" für die Übung: Brand eines Mülleimers im Freien, auf dem Gelände des Sägewerkes Wirth. Beim Eintreffen am Übungsobjekt war allerdings bereits eine starke Rauchentwicklung aus einer Halle erkennbar. Die Erkundung und Befragung der Anlieger ergab, dass es bei Schweißarbeiten in der Halle zu einer Explosion mit anschließendem Feuer kam, es werden noch zwei Personen vermisst.
Zügig wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und ein erster Atemschutztrupp zur Brandbekämpfung und Menschenrettung in das Gebäude geschickt. Da sich die Hallentore durch den Brand nicht mehr öffnen ließen, blieb nur noch eine schmale Tür als einziger Zutrittsweg zum Gebäude. Der Brandherd - das Schweißgerät - wurde schnell ausfündig gemacht und der angenommene Brand gelöscht. Die Gasflaschen des Schweißgerätes wurden gekühlt und anschließend nach draußen gebracht. Beim weiteren Absuchen des Raumes traf der Angriffstrupp schnell auf die erste vermisste Person: Eine Übungspuppe lag unter fünf schweren Stahlträgern begraben und musste mit technischem Gerät befreit werden. Hierfür forderte der Trupp Unterstützung mit Werkzeug an und machte sich währenddessen auf die Suche nach der zweiten vermissten Person. Auf dem Weg dorthin wurde eine weitere Schwierigkeit eingebaut: Wir nahmen an, dass der Truppmann durch die Anstrengung kollabiert ist und nun bewusstlos am Boden liegt. Der Truppführer setzte über sein Funkgerät mittels Mayday-Schema einen Notruf nach draußen ab, ein zweiter Trupp war sofort zur Stelle und leistete Unterstützung bei der Rettung des verunfallten Geräteträgers. Nachdem die Geräteträger diesen Atemschutznotfall gut gelöst haben, konnte auch die Personenrettung der zwei Vermissten rasch erledigt werden.
Währenddessen war man außerhalb des Gebäudes aber nicht untätig: Zwischenzeitlich wurden alle Ortswehren angefordert, aus dem Knodenbach wurde Löschwasser angesaugt. Auf dem Gelände wurden mehrere Löschangriffe zur Riegelstellung und Absicherung der umliegenden Gebäude und Holzstapel eingerichet. Im weiteren Verlauf wurde angenommen, dass er Brand auf den unmittelbar angrenzenden Wald übergreift. Deshalb wurden auch hier noch mehrere Rohre zur Brandbekämpfung eingesetzt.
Nach etwa zwei Stunden war die Übung beendet und alles wieder aufgeräumt; In der abschließenden Besprechung konnten alle ein positives Resümee über diese gelungene Übung ziehen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Hans Wirth und seiner Familie bedanken. Er stellte uns nicht nur sein Gelände mit Halle für unsere Übung zur Verfügung, er unterstützte uns auch tatkräftig bei den Vorbereitungen und betraute uns zum Schluss sogar noch mit einer großzügigen Spende. Vielen Dank!